
Mahnmal Isaak-Auerbach-Platz in Salzkotten.
Am 17. Nov. 2023 fand um 18.30 Uhr in der Stadt Salzkotten am Platz der ehemaligen Synagoge ein sehr würdiges Gedenken an die Opfer anlässlich der Novemberpogrome 1938 statt. (Der Termin war wegen des Martinifestes verschoben worden). Die Gedenkrede hielt Bürgermeister Ulrich Berger, der neben der Erinnerung an die Grausamkeiten vor 85 Jahren auch den aktuellen Antisemitismus deutlich ansprach.
Das 2019 gegründete Duo Blechbogen (Violine und Trompete, Geschwister Amelia und Semyon Mitschke) sorgte für musikalisch-jiddische Hör-Akzente, die einen sofort in die Kultur und die unverwechselbaren Klangwelten der jüdischen Musik eintauchen ließ.
Der Leistungskurs Geschichte der Städtischen Gesamtschule Salzkotten hatte sich mit den Novemberpogromen und der jüdischen Geschichte Salzkottens befasst und trug engagiert mit wechselnden Sprecher*innen einen eindringlichen Gedichttext vor (Mordechai Gebirtig, „Es brennt“). Das Gedicht des polnischen Tischlers und jiddischen Poeten, der zahlreiche sozialkritische Texte verfasste, war während der NS-Zeit die inoffizielle Hymne jüdischer Widerstandskämpfer. Gebirtig wurde 1942 im Krakauer Ghetto ermordet.
Die 1. Vorsitzende des Vereins Judentum in Salzkotten e.V. Elisabeth Kloke-Kemper verlas anschließend die Namen der deportierten und ermordeten jüdischen Mitbürger Salzkottens.
Das Gedenken endete mit dem Vortrag des Kaddisch, dem jüdischen Totengebet und einer Kranzniederlegung. Das Kaddisch (aramäisch = heilig) ist eine Lobpreisung Gottes und gehört zu den wichtigsten Gebeten im Judentum.
Eine gute halbe Stunde Kultur der Erinnerung. So wichtig. Viele Menschen haben still teilgenommen.
#NieWieder #BringThemHome
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