
Die katholische St. Marien Kirche in Wangerland-Schillig, dem berühmten Badeort im Norden der Ostfriesischen Halbinsel, wurde erst vor zehn Jahren, am 4. Februar 2012 geweiht.
Außen erfasst einen sofort die Wellenform des dunklen Backsteinbaus. Ein eindrücklicher Bezug zur Lage am Meer. Der markant kantige Grundbau trägt diese wuchtige Dach-Welle mit den beiden Spitzen Glockenturm (20m) und Chorbereich (14m).
Betritt man das Gotteshaus, macht einen der sandsteinfarbene Innenraum still. Bewusst reduziert erscheint alles: Altar und Sedilien, Tabernakel und Taufbecken. Viele Formen sind fließend: der Grundriss (lateinisches Kreuz), die Anordnung der Bänke, der leicht aus der Mitte nach hinten gerückte Altar, der ovale Chorraum.
Geradezu anziehend-einladend ist eine kleine, als Dreieck herausgearbeitete Marienkapelle mit der aus Eiche gearbeiteten Muttergottes. Die zahlreichen flackernden Teelichte schimmern…
Erst langsam wird man gewahr, welch großartige Lichtspiele von der Decke her den Kirchenbau mit bunter Helligkeit und konturierenden Schatten füllen. Die gekrümmte Dachfläche von St. Marien ist fast vollständig verglast. So kann viel Licht eindringen und über eine aufwändige Deckenkonstruktion werden spannende Lichtarten erzeugt (Lichtplanerin Annette Hartung, Köln). Der Fußboden aus grauem Muschelkalk erdet und hält einen bei diesen schnell sich ändernden Licht- und Seelenstimmungen.
Die kleine (200 Plätze) und doch so faszinierende Kirche am Meer liegt gleich am Ortseingang. Die Architekten Ilse Maria Königs und Ulrich Königs haben sie entworfen. Liebevoll wird sie von manchen „Nordseewelle“ genannt, auch Gottes „Halfpipe“.
Und draußen vor, auf der Deichwiese zwischen den Bäumen, findet sich eine Bronzeskulptur von Bernhard Kleinhans (aus der Vorgängerkirche): „Tanzender Christus“.
Anregend…
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