
Im Herbst 2019 wurde ein „Ethikrat Digitalisierung der Stadt Paderborn“ gegründet. Der neue Vorsitzende, Professor Dr. Günter Wilhelms, Lehrstuhlinhaber für Christliche Gesellschaftslehre an der Theologischen Fakultät, informierte am Mittwoch (22. Januar 2020) über die Aufgaben des neuen Gremiums. Eingeladen zu der öffentlichen Diskussionsveranstaltung hatte der Stadtverbandsvorsitzende der FDP, Dr. Michael Hadaschik. Im Hörsaal 1 der Theologischen Fakultät wurde am Abend munter zu den Chancen und Gefahren der Digitalisierung diskutiert.
Prof. Wilhelms stellte die Ethik als ein Konzept vor, „mit allen Menschen gemeinsam um humane Lösungen zu ringen“. Dabei stehe die Freiheit als zentrale Kategorie im Mittelpunkt. Es ginge darum herauszufinden, welche Handlungsspielräume und Möglichkeiten die Digitalisierung biete, aber auch darum, aufzuklären und auf Risiken und Gefahren hinzuweisen. Wir müssen angesichts der neuen Herausforderungen „Ethik ins Spiel bringen“, forderte Wilhelms und machte auf ethische Leitplanken aufmerksam: Transparenz, Partizipation, Nachhaltigkeit, demokratische Kontrolle und Datenschutz. Das „Instrument“ Ethikrat nehme den Ruf nach mehr gesellschaftlicher Verantwortung wahr, stärke die Reflexionsfähigkeit und agiere grundsätzlich unabhängig von Interessengruppen und Politik. „Wir schreiben kein Handbuch“ stellte Wilhelms auf Nachfrage fest: „Ethik will helfen, dass Menschen mehr Verantwortung übernehmen.“
Berichterstattung:
Umstrittene Digitalisierung. Chef des Ethikrates warnt davor, dass ältere Menschen überfordert sein könnten, in: Westfalen-Blatt Nr. 20, Freitag, 24. Januar 2020.
zurück zur BLOG-Übersicht